Nihon & Books

Alles rund um die Themen Japan und Bücher

Monat: September 2019

Rezension: Genki Kawamura – Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden

“Um etwas zu bekommen, muss man auf etwas anderes verzichten.”

Wenn alle katzen von der welt verschwänden (s. 168)
Autor: Genki Kawamura
Titel: Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
Verlag: C. Bertelsmann
Genre: Roman, Erzählende Literatur

Allgemeines

Bei diesem Roman handelt es sich um eine philosophische Erzählung, in der auf 190 Seiten Themen wie das Leben, der Tod und Glück thematisiert werden.

Der Autor Genki Kawamura wurde 1979 in Yokohama (Japan) geboren. Er ist außerdem ein Filmproduzent, der unter anderem beteiligt war an Werken wie “Your Name” (jap. 君の 名は), Mirai (jap. 未来のミライ) und “Geständnisse” (jap. 告白). Von seinem Roman “Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden” wurde in Japan mehr als eine Millionen Exemplare verkauft und wurde sogar erfolgreich verfilmt.

Übersetzt wurde der Roman von Ursula Gräfe, die Japanologie und Anglistik in Frankfurt am Main studiert hat. Sie übersetzte aus dem Japanischen unter anderem Werke von Kenzaburô Ôe und Haruki Murakami.

Inhalt

Ein 30 Jahre junger Briefträger erfährt, dass er an einem unheilbarem Tumor und nicht mehr lange zu leben. zu Hause angekommen, macht er Bekanntschaft mit dem Teufel, der ihm einen Pakt anbietet. Für jeden Tag, den er länger leben darf, muss eine Sache aus der Welt verschwinden. Welche Sachen verwinden entscheidet der Teufel.

Am ersten Tag trifft es die Telefone, dann sind die Filme und Uhren dran. Als er jedoch am vierten Tag die Katzen verschwinden lassen möchte, trifft der Protagonist eine überraschende Entscheidung und versucht eine unerledigte Dinge in seinem Leben zu klären.

“Die Katzen brauchen uns nicht. Wir brauchen sie.”

Wenn Alle katzen von der welt verschwänden (s. 163)

Meine Meinung

Die verwendete Sprache und Schrift im Roman sind einfach und lassen sich leicht und angenehm lesen. Dabei besteht ein Großteil des Romans aus Dialogen und Monologen.

Der Autor regt auf phantasievolle Weise den Leser an nachzudenken, was im Leben wichtig ist und was Glück und Unglück ausmacht. Man stellt so auch sein eigenes Leben in Frage. Kawamura weist den Leser darauf hin, dass man alles auskosten und genießen und nichts bereuen solle, denn man weiß nie, wie viel Zeit einem bleibt.

Des Weiteren gefällt mir, dass einige wenige Sachen der Phantasie des Lesers überlassen worden sind. Schließlich muss ja nicht immer jedes Detail in einem Roman beschrieben werden.

Was mir jedoch nicht so gut gefällt ist, dass die Idee der Handlung viel mehr Potenzial hatte. Es wurde leider nicht voll ausgeschöpft. Ich hätte mir mehr Tiefe und Einzelheiten für die Charaktere gewünscht, aber das ist eher Kritik auf sehr hohem Niveau.

Abschließend würde ich sagen, dass das Buch nicht überragend ist, dennoch aber lesenswert. Wer sich also nach einer etwas leichteren Lektüre sehnt, die zum Denken anregt, für den ist dieser Roman genau das Richtige.

Über mich

Mein Name ist Anahita Estiri und ich führe diesen Blog seit September 2019 mit viel Liebe und Leidenschaft. Ich beschäftige mich vor allem mit Unterhaltungsliteratur, darunter sind auch diverse Mangas, Comics, Light und Graphic Novels zu finden. Darüber hinaus findet ihr bei mir diverse Fachliteratur der Japanologie.

Neben Rezensionen sind auf meinem Blog auch Informationen rund um das Thema Japan nachzulesen. Durch mein Japanologie Studium an der Goethe Universität Frankfurt liegen meine Schwerpunkte auf Literatur und Kultur- und Ideengeschichte.

In meiner Freizeit, wenn ich nicht gerade lese, zeichne ich. Ich verwende dabei einen Comic/Manga Stil und nehme sogar Aufträge an.

Ich freue mich über Kommentare und Buchempfehlungen. Scheut euch nicht mich zu kontaktieren.

Ich hoffe ihr habt viel Spaß auf meinem Blog und wenn er auch noch ein bisschen informativ ist, freut es mich umso mehr.

Christina Henry Lost Boy Rezension

Rezension: Christina Henry – Lost Boy

All children grow up, or they die, or both.
All children, except one.

Lost Boy (s.221)
Autor: Christina Henry
Titel: Lost Boy
Verlag: Titan Books
Genre: Fantasy/Thriller/Adaption

Allgemeines

Bei dem vorliegendem Roman handelt es sich um eine Adaption der Peter Pan Geschichte von J. M. Barrie. Geschrieben wurde das Werk von der talentierten Christina Henry und wurde 2017 vom Verlag Titan Books veröffentlicht. Weitere Romane der Autorin sind unter anderem “Alice” und “Red Queen”. Das Buch hat 318 Seiten und ist auf englisch.

Inhalt

Das Buch erzählt die Geschichte von und aus der Perspektive von Jamie, der erste “verlorene Junge”, der von Peter Pan ins Nimmerland mitgenommen wurde. Der Leser erfährt von den Abenteuern, die die beiden erleben und auch den Gefahren, denen sie sich stellen müssen.

Jamie wird als fürsorglicher Junge beschrieben, der es sich zu seiner Aufgabe gemacht hat, sich um die verlorenen Jungen zu kümmern, sie zu trainieren, ihre Wunden zu verarzten und sie in Krankheit gesund zu pflegen. Bald jedoch entpuppt sich diese Charaktereigenschaft als ein Problem, denn Peter ist nicht nur der liebe und abenteuerlustige Junge, den man bisher kannte. Er ist ungeduldig und ein Hitzkopf und vor allem ist er eifersüchtig. Dies bekommt Jamie zu spüren. Die verlorenen Jungen werden unnötigen Gefahren ausgesetzt, die nur Peter’s Belustigung dienen sollten. Dabei ist es Peter egal, ob die Jungen dabei verletzt wurden oder gar starben, er konnte sie ja schließlich ganz einfach ersetzen.

Jamie kann dies nicht länger ertragen und heckt einen riskanten Plan aus, die Kinder vor Peter’s Launen zu retten. Dabei merkt er, dass je mehr er sich von der Idee eines traumhaften Lebens in Nimmerland an der Seite von Peter entfernte, desto schneller würde er erwachsen werden.

Meine Meinung

Christina Henry erzählt auf schaurig-schöne, Art und Weise die Geschichte einer Bekannten Figur aus der Kindheit. Die ursprüngliche unschuldige Handlung verwandelt sich dabei in eine eher düstere und brutale.
Die Handlung ist spannend und fesselnd. Dies führt dazu, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte, aber man möchte auch nicht, dass es schnell endet.
Die Charaktere sind liebevoll beschrieben und wachsen einem schnell ans Herz. Die Autorin schafft es zudem, dass man Peter Pan für immer mit anderen Augen sieht.
Die Sprache im Buch ist leicht verständlich und für Leser mit guten englisch Kenntnissen geeignet.

Dieses Buch ist eine definitive Kaufempfehlung.

Wer gerne in eine andere, etwas düstere Welt abtauchen, gemeinsam mit Jamie auf Abenteuerreise gehen und Peter’s wahre Natur kennenlernen will, für den ist diese Geschichte genau das Richtige.

He didn’t bring magic and fun and eternal youth. He brought fear and madness and death, trailing blood behind him, trailing all the corpses of all the boys behind him.

lost boy (S.275 f.)

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén